Keine Branche kommt heute ohne Fachbegriffe aus

Dies trifft natürlich besonders auch auf die Audiotechnik zu.

Hier nun ein kleines Lexikon an Fachausdrücken samt kurzer Erklärung......

 

70/100 Volt Technik

Die 70/100V Technik dient dazu, eine große Anzahl von Lautsprecher an einen Verstärker anzuschließen, und/oder bei großen Leitungslängen. Sie ist vor allem für Durchsage- oder Hintergrundbeschallung geeignet. Dabei wird die Ausgangsspannung des Verstärkers mittels eines Transformators auf bis zu maximal 100 Volt hochgespannt, um sie über relativ dünne Kabel und große Entfernungen ohne nennenswerten Verlust übertragen zu können. Einer der Vorteile ist dabei, dass man sehr viele Lautsprecher einfach parallel an einen einzelnen Verstärkerausgang anschließen kann. Jeder einzelne Lautsprecher verfügt seinerseits über einen Übertrager (Transformator), der die 100 V Spannung wieder auf die Spannung für niederohmige Systeme herunter transformiert. Zu beachten ist dabei in einem 70/100V System die jeweiligen Entnahme-Leistungen der einzelnen Lautsprecher zu addieren. Beispiel: Verstärkerleistung 120 W = 12 Lautsprecher zu 10 Watt oder 20 Lautsprecher zu 6 Watt.

Abstrahlverhalten

Gibt an, in welche Richtung sich der Hauptanteil des Schalls, den ein Lautsprecher abgibt, im Raum ausbreitet. Ein Lautsprecher strahlt nicht einfach nur nach vorne, sondern auch seitlich und nach hinten ab. In modernen Lautsprechersystemen werden vermehrt Hörner zur Erzielung einer definierten Richtwirkung eingesetzt.

Balanced

siehe Symmetrierung - ermöglicht störungs- und verlustfreie lange Leitungsführung

Bridge

im „Bridged Betrieb“ (Brückenbetrieb) werden die beiden Verstärkerkanäle einer Endstufe so zusammengeschaltet, dass ihre Einzelleistungen addiert an einer Lautsprecherklemme zur Verfügung stehen. (z. B: 2x 150 Watt ergibt 1x 300 Watt gebrückt)  

Brummschleife

Werden mehrere geerdete Geräte miteinander verbunden, kann über die Abschirmung eine Mehrfacherdung bzw. Erdschleife, welche im Signalweg ein tieffrequentes Brummen erzeugen kann, entstehen. WICHTIG ! Die Brummschleife darf nie durch Isolierung der Erdkontakte (PE) an den Netzsteckern unterbrochen werden, bei einem Gerätedefekt besteht dann nämlich Lebensgefahr! 
Korrekte Vorgehensweise: Dagegen helfen nur eine symmetrische Audiosignalführung, das einseitige Trennen der Abschirmung (Masseleiter, Erde, Schirm) und der gemeinsame Netzanschluß aller Geräte an einer Verteilsteckdose (od. einer Phase des selben Sicherungskreises). Sehr sinnvoll sind weiters die räumlich getrennte Führung von Netz- und Audio-Leitungen, generell möglichst kurze Verbindungen, sowie saubere Kontakte und Lötstellen.  

Clipping

Durch zu große Eingangspegel können Endstufen, Effektgeräte und Eingangskanäle übersteuern. Diese Geräte produzieren hässlich klingende Signalverzerrungen (Oberwellen).  Gefährlich ist „Clipping“ bei Endstufen für die angeschlossenen Lautsprecher, da dem Ausgangssignal Gleichspannungsanteile beigefügt werden.

Controller

eine auf ein oder mehrere Lautsprechersysteme abgestimmte Steuerungseinheit. Abgeglichene Frequenzweichen, voreingestellte EQs und der Limiter innerhalb eines Controllers sorgen für optimale Frequenz- und Pegelverhältnisse. Beschädigungen der Lautsprecher durch Fehlbedienungen sind weitgehend ausgeschlossen. Heute werden fast nur noch digitale Controller verwendet, die ein Abspeichern und Sichern aller Daten und damit eine schnelle Dokumentation ermöglichen.

Crossover

Frequenzweiche. Die Frequenzweiche teilt ein Audio-Signal in mehrere Frequenzbänder auf, welche dann speziellen Lautsprechern oder Lautsprechergruppen zugeführt werden.

dB

Dezibel; wichtigstes logarithmisches Maß der Audiobranche zur Angabe von Signalpegel, Schalldruck, Lautstärke usw. Mit "dB" werden Größenverhältnisse in Bezug auf eine Referenzgröße beschrieben. Zusätze wie dB SPL (Schalldruck), dBV (Volt), dBm (Leistung) beschreiben diese Referenzgröße

Delay

zeitliche Verzögerung von Audiosignalen. Gilt es, große Hallen oder Open-Air´s zu beschallen, werden für die hinteren Zuschauerbereiche oft zusätzliche Boxen installiert. Um die Laufzeit des Schalls von den Hauptboxen in den hinteren Bereich auszugleichen, werden die die Delaylautsprecher mit einem verzögerten Signal versorgt. (Schallgeschwindigkeit = 340m/sec).

D.I. Box

Signalwandler, welcher ein asymmetrisches Tonsignal symmetriert und für den Transport über ein längeres Verbindungskabel zum Mischpult die richtigen Impedanzverhältnisse herstellt. Ist auch zum wirkungsvollen Unterbinden von Brummschleifen nützlich.

EQ

Equalizer, Gerät zur Klangbearbeitung von Audiosignalen. Damit können einzelne Frequenzbereiche angehoben bzw. abgesenkt werden.   Graphische EQs (GEQs) besitzen viele fixe Filter. Diese werden zum Abstimmen und Egalisieren (equalizen) der Tonanlage verwendet. Parametrische EQs (PEQs) besitzen variable Filter. Damit können Störfrequenzen gezielt gefunden und ausgefiltert werden. Grundregel: Absenken störender Frequenzen ist besser als das Anheben fehlender Frequenzen.

Fader

Schieberegler eines Mischpultes; man unterscheidet Eingangs- Gruppen, Masterfader.

Feedback

Rückkopplung, welche sich durch unangenehme Pfeif- und Dröhngeräusche äußert. Feedback entsteht, wenn der von Lautsprechern abgestrahlte Schall von einem Mikrofon erneut aufgenommen und dem System wieder zugeführt wird. Mit Hilfe eines schmalbandigen EQ`s oder eines Feedbackreducers  kann dem Feedback entgegengewirkt werden.

Gain

Eingangsverstärkung eines Mischpultkanals bzw. Audiogerätes. Mit dem Gain-Regler werden unterschiedliche Eingangspegel auf gleiches Niveau gebracht - mit dem Fader werden dann die Lautstärkeverhältnisse geregelt.

Gate

elektronischer Schalter, welcher einen Signalweg bei Unterschreitung eines Mindestpegels stumm schaltet. Auf diese Weise werden Störungen wie Rauschen, Brummen oder andere nicht erwünschte Signale während Spiel- oder Redepausen unterdrückt.

Headroom

wird in dB angegeben und signalisiert den maximalen Pegel, der einem Gerät zugeführt werden kann. Wird der Pegel überschritten kommt es zum Clipping.

Klirrfaktor

Maßzahl für den Anteil nichtlinearer Verzerrungen, die einem Signal durch einen Verstärker, einen Lautsprecher usw. hinzugefügt werden (englisch: distortion).

Kompressor

Regelverstärker, der seine Verstärkung bei Überschreitung eines Signalschwellenwertes um das Kompressionsverhältnis reduziert. Durch automatische Dämpfung lauter Signale (= komprimieren) wird die Dynamik des Programms eingeschränkt, also der Unterschied zwischen lauten und leisen Passagen verringert. Parameter: Schwellenwert (Threshold), Kompressionsverhältnis (Ratio), Ansprechzeit (Attack) und Freigabezeit (Release) sind meist einstellbar oder aber es gibt eine „Auto“-Funktion, bei der nur der Threshold einzustellen ist. Ein Kompressor fängt extreme Pegelsprünge eines Audiosignals ab, der Dynamikumfang wird somit reduziert.

Limiter

hart einsetzender Kompressor mit  sehr großem Kompressionsverhältnis. Limiter dienen  zum Schutz von Tonanlagen, durch deren Übersteuerung Schäden am gesamten System entstehen können. Durch Limiter können Tonanlagen in der maximalen Lautstärke begrenzt werden  um z. B. gesetzliche Bestimmungen einzuhalten.

Loudness

das menschliche Ohr nimmt tiefe und hohe Frequenzen je nach Lautstärke unterschiedlich intensiv wahr. Die Loudness-Taste gleicht dieses Manko etwas aus. Die stufenlose Loudness- oder Autowarmth-Funktion guter digitaler Controller ermöglicht ein ausgewogenes und volles Klangbild bei jeder Lautstärke.  

Master

„Endstation“ für sämtliche Mischpultsignale. Mit dem Master-Fader regelt man die Gesamtlautstärke einer Beschallungsanlage (PA).

Multicore

vieladriges Verbindungskabel zwischen Bühne und Mixer, über welche sämtliche Audiosignale laufen. Ein 8er-Multicore besteht aus 8 einzeln geschirmten Adernpaaren, um symmetrische Signalführung zu ermöglichen.

PA

wörtlich: „public adress“; international übliches Synonym für „Beschallungsanlage“.

Peak

kurzzeitiger Spitzenwert eines Signals.

PFL

Pre Fade Listening; Durch Betätigen der PFL-Taste gelangt das Signal des zugehörigen Kanals isoliert und unabhängig von der Stellung der Fader (Schieberegler) auf die Kopfhörerbuchse des Mischpultes. (Vorhörtaste).

Phantomspannung(-speisung)

Das ist die Spannungsversorgung von Kondensator-Mikrofonen mit üblicherweise 15 bis max. 48 Volt Gleichspannung.

Speakon-Stecker

Das ist ein berührungssicherer Steckertyp der Firma Neutrik, der speziell für Lautsprecherverbindungen entwickelt wurde, da bei hoher Leistung über 15 Ampere fließen.  Er wird sowohl in einer vierpoligen als auch einer achtpoligen Version angeboten

Subwoofer

Laufsprecherboxen, welche nur für die Wiedergabe von tiefen Frequenzen
Im Bereich von 20 bis ca. 120 Hz zuständig sind. In diesem Bereich ist der Schall kaum zu orten

Symmetrierung

Die technisch einwandfreie und störungsfreie Übertragung von Audio-Signalen erfolgt über zwei symmetrischen Adern, die durch einen zusätzlichen dritten Leiter (Masse, Schirm) gegen Störsignale abgeschirmt sind. Wenn das Empfangsgerät keinen symmetrischen Eingang besitzt, muß das Signal davor desymmetriert werden. Ebenso gibt es Symmetrierboxen für unsymmetrische Ausgänge.

Trittschall

störende Tiefstfrequenzen, die durch mechanische Schwingungen (z.B. Bühnenbretter) erzeugt und über mitschwingende Mikrofone in die Signal-Wege gelangen. Trittschall kann mit entsprechenden Trittschallfiltern und durch überlegte Mikrofonaufstellung eliminiert werden.

XLR-Stecker

standardisierter professioneller, dreipoliger Steckverbinder (in Sonderfällen auch mehrpolig) für Audiosignale, welcher sich in der Studio und der prof. Audio- Szene aufgrund seiner Robustheit und Zuverlässigkeit durchgesetzt hat. (male: mit Stiften, female: mit Buchsen)

X-Over

Crossover, Frequenzweiche